Devisen

Devisen

Der Handel an den globalen Devisenmärkten (FX – Foreign Exchange) gilt als Königsdisziplin unter Tradern. An den Devisenmärkten gibt es keine zentrale Börse, keinen zentralen Börsenplatz. Die globalen Devisenmärkte sind wie ein gigantisches neuronales Netzwerk.

Weltweit handeln z.B. Banken, Pensionsfonds, Versicherungsgesellschaften, Hedge-Fonds, Eigenhandelsfirmen, Unternehmen/Firmen, Brokerhäuser und andere Institutionelle, aber auch Privatleute an den Devisenmärkten. Die Besonderheit: Liquidität pur! Täglich werden gemäß der aktuellen Studie der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich – BIS (Bank for International Settlements) – 5,3 Billionen US-Dollar um den Erdball geschickt.

Die Studie stammt vom April 2013 (2010 waren es noch rund 4,0 Billionen US-Dollar, 2007 belief sich der tägliche Umsatz auf 3,3 Billionen). Dabei sind Devisenswaps die am häufigsten gehandelten Instrumente mit einem täglichen Umsatz von 2,2 Billionen US-Dollar gefolgt von Kassageschäften (FX-spot-trading) mit einem „daily turnover“ von 2,0 Billionen US-Dollar. Alle Trades hatten zu 87,0 Prozent den US-Dollar als „counterpart“. Damit ist eines klar: Der US-Dollar (USD) ist weiter das Maß der Dinge und gilt unumstritten als Leitwährung. Den zweiten Platz hinter dem US-Dollar nimmt die europäische Gemeinschaftswährung Euro (EUR) mit 33,4 Prozent ein, gefolgt vom japanischen Yen (JPY) mit 23,0 Prozent. Das britische Pfund (GBP) nimmt mit 11,8 Prozent den vierten Platz ein, der australische Dollar (AUD) mit 8,6 den fünften Platz. Der Schweizer Franken nimmt den sechsten Platz mit einem Anteil von 5,2 Prozent ein, der kanadische Dollar (CAD) mit 4,6 Prozent den siebten Platz. Mittlerweile gehören auch der mexikanische Peso (MXN) mit dem achten Platz und der chinesische Renminbi (CNY) mit dem neunten Platz zu den weltweit zehn meistgehandelten Währungen weltweit. Den zehnten Platz nimmt der neuseeländische Dollar (NZD) ein.

Der globale Devisenhandel konzentriert sich hauptsächlich auf die globalen Finanzzentren. Im April 2013 wurden z.B. 71 Prozent aller Devisenhandelsgeschäfte im Vereinigten Königreich (UK)(41 Prozent), den USA (19 Prozent), Singapur (5,7 Prozent), Japan (5,6 Prozent) und Hong Kong (Sonderwirtschaftszone)(4,1 Prozent) abgewickelt. Allein hieraus ist erkennbar, zu welchen Haupthandelszeiten der liquideste Handel stattfindet. Generell gelten für die globalen Devisenmärkte folgende Kernhandelszeiten für die meisten Handelsinstrumente (Währungspaare). Diese sind ohne Unterbrechung auf einer 24-stündigen Basis von der Marktöffnung am Sonntag Abend um 21:00 GMT (22:00 GMT zur Winterzeit) bis zum Marktschluss am Freitag Abend um 21:00 GMT (22:00 GMT zur Winterzeit), handelbar. Der Markt schläft folglich unter der Woche nie.

Das am meisten gehandelte Währungspaar ist EUR/USD mit 24,1 Prozent aller Transaktionen, USD/JPY mit 18,3 Prozent, GBP/USD mit 8,8 Prozent, AUD/USD mit 6,8 Prozent, USD/CAD mit 3,7 Prozent und USD/CHF mit 3,4 Prozent. Auch hier erkennt man deutlich, welche Währungspaare am liquidesten sind. Je liquider der Markt, desto enger der Spread. Dies gilt auch für die Devisenmärkte. Die Spreads sind vor allem bei diesen aufgeführten Währungspaare außerordentlich niedrig. Ferner gibt es noch die EUR-Crosses, wie z.B. EUR/AUD, EUR/CAD, EUR/CHF, EUR/DKK, EUR/GBP, EUR/HUF, EUR/JPY, EUR/NOK, EUR/PLN, EUR/SEK, EUR/TRY. Hier sind EUR/JPY, EUR/GBP und EUR/CHF die liquidesten Währungspaare.

Quelle: Triennial Central Bank Survey 2013, Bank für Internationalen Zahlungsausgleich – BIS (Bank for International Settlements)

Devisenhandel als Königsdisziplin

Devisenhandel gehört zur Königsdisziplin des Handels. FX-Trading bedeutet weit mehr, als nur reine Technische Analyse. Nebenbei rücken Sentiment-Analyse und vor allem immer wieder die Fundamentalanalyse in den Vordergrund. Ein Beispiel von vielen anderen seien z.B. Datenstränge zu Verbraucherpreisen. Das Währungspaar EUR/USD wird u.a. auch durch die immer wieder in regelmäßigen Abständen ausgewiesenen volkswirtschaftlichen Daten bewegt. Folgende Grafik veranschaulicht die Entwicklung des harmonisierten Verbraucherpreisindex im Bezug zum Vorjahresmonat und vergleicht diesen mit dem Einlagezins der EZB im gleichen Zeitraum.